Jeder von uns ist ein mächtiger Schöpfer, und trägt den göttlichen Funken tief in seinem Inneren. Warum sich also auf eine Beuys'sche Wahrnehmung als "Künstler" reduzieren lassen? Die Schöpfung ist vollkommen. Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Hier geht es um gnadenlose Wahrhaftigkeit, rücksichtslose Triebe und um meine nautisch interpretierte Sicht der Dinge. So trete denn ein, wer zu eigenem Urteil und kindlichem Staunen weiterhin fähig  ist. Jedoch nicht armselig mit dem Smartphone, sondern über einen richtigen Bildschirm.
Reden wir über Philosophie, über Wissenschaft und Technik, über Bücher, Filme oder Skulpturen. Über Musik! Über Religion oder Astrologie, über Topographie, Heilkunde, Politik, Geschichte und Spiritualität. Über Quantenphysik, das Gesetz der Anziehung, über dunkle Materie und das Phänomen der Liebe. All das findet sich in meinen Machwerken. All das war immer eins, und ist nur durch üble Machenschaften voneinander getrennt worden.
Ich bin mitnichten nur ein Künstler, führe vielmehr zusammen, was zusammen gehört. Mit Leidenschaft und einem Duktus, der meinetwegen als künstlerisch gelten darf. Doch das ist mein alchemistischer Anspruch: Die Welten wieder zu einen. Das Ergebnis möge jedenfalls unterhaltsam sein.

Piraten, Schatzkarten, Wracks, geheimnisvolle Inseln und abenteuerliche Geschichten über die "Raubritter der Meere" ...  Ein alchemistischer Streifzug.


Obwohl ich kein Kind der Küste bin, hat meine Faszination für Segelschiffe und nautische Karten ihren Ursprung in früher Kindheit, entfacht von einem Gemälde der SEEADLER, dem bewaffneten Segelschiff des sagenumwobenen "Seeteufels" Felix Graf von Luckner.


Columbus und die SANTA MARIA, Francis Drakes GOLDEN HINDE, Martens ZEPHIR, Surcoufs CONFIANCE und viele andere speisten meine Begeisterung weiter.


Kein Stück Papier, kein Hefter, kein Löschblatt war während der Schulzeit fortan vor mir sicher. Mit einer an Besessenheit grenzenden Begeisterung ließ ich Koggen, Karavellen, Galeonen, Fregatten und Linienschiffe auf stürmischem Meer segeln, kämpfen und auf Schatzsuche in verborgenen Buchten ankern. Manche endeten als Wrack an Sandbänken oder gefährlichen Riffen.


Ich danke meinen damaligen Lehrern noch heute von ganzem Herzen, daß sie mich während des Unterrichts in der sächsischen Provinz nach langjährigem Widerstand dann doch gewähren ließen.


Es war eine spätere glückliche Fügung um die Jahrtausendwende, die mich die erste Menschenskarte zeichnen ließ, nachdem ich in den Farbverläufen eines in Acryl ausgeführten weiblichen Aktes topografische Strukturen wahrnahm.

Es sollten allerdings noch rund 10 Jahre voller Versuche, Irrwege und Sackgassen vergehen, bis ich die Möglichkeiten der Menschenskarte so weit verstehen und entwickeln konnte, daß auch ein gestandener Kapitän zur See und nautischer Offizier meinen Küstenverläufen und Untiefen in den Gesichtern und Körpern eine authentische Ausprägung attestierte.


Seit dem wurde die Zeichen- und Formensprache der nautischen Karte für mich mehr und mehr zum perfekten, sehr individuellen Transportmittel favorisierter Themen und Inhalte.

Mit ihrer Kombination aus Topographie, Symbolik und Schrift ist sie der für mich ideale Weg, um immer wieder sozusagen Neuland zu entdecken und erfahrbar zu machen, mit den viefältigen Möglichkeiten der Transformation erotischer Motive und der Erschaffung ungewohnter, entzückender bis verstörender Wahrnehmungen.


Dabei kann eben diese Wahrnehmung mit der Annäherung an das Bild sich ändern. Details werden sichtbar, das Motiv verschwimmt, seine bildgebenden Struckturen werden als Elemente der Kartenebene erkennbar. Und das Eintauchen in die thematische Ebene eröffnet eine weitere Dimension ... Ein Echo des Gedachten und Erlebten lässt sich lesen. Neben Vertrautem findet sich Widersprüchliches. Es gibt Verweise und Zitate ebenso, wie sich Fragen stellen und die Neugier stimuliert wird.


Partiell finden sich Elemente einer Chronik, die immer auch Einiges über mich selbst preis gibt. Meine Playlist, die Weinauswahl während des Schaffens oder die verwendeten Utensilien können dabei ebenso auftauchen wie die to-do-list des nächsten Tages.

Daß im Laufe eines Entstehungsprozesses das Zurücktreten des anfänglichen Kalküls zugunsten spontaner, gar unbedachter Details stattfindet und wahrnehmbar ist, macht jedes Werk auch zu einem Stimmungsbild.


Bei den Zutaten experimentiere ich gern und verwende neben Tusche, Bleistift, Aquarell und Acry unter anderem Rotwein, Kaffee sowie Gewürze oder Düfte und vieles mehr. Dabei will ich keinesfalls als Künstler gelten, sondern bleibe ein Alchemist, den das Suchen und Entdecken fasziniert, so wie es in meinen Karten erlebbar ist.


Dabei wünsche ich viel Vergnügen!


Bill d'Amacha


Ausstellungen 2025

LEX LITORIS | Das Gesetz der Küste
Zeichnungen  .  Bill d'Amacha
Foyer der Lausitzhalle Hoyerswerda - aktuell

Jede Nacht hat ihren Preis
Zeichnungen  .  Bill d'Amacha
Dresden.Gold, An der Frauenkirche 20 - aktuell

-

Juni 2017 im Atelier Eisengraf: Album Release "Bis ans Ende der Nahrungskette" | Freiherr von Sorje
Bill d'Amacha | Eisengraf | Katrin Hartpeng . Party & Ausstellung

Sommer 2016 < AIKYA > Bill d'Amacha und der Eisengraf im Barockschloß Übigau

2014, Ziegelwerk Dresden | Nautische Anleihen - REALVADIS by Bill d'Amacha

2014, Domicil Einrichtungshaus in der Zeitenströmung Dresden - Ausgewählte Werke -

2014, Drei4 vom Schloss, Barockschloss und Park Übigau, Rethelstraße 47, 01139 Dresden
VON RHEYDT . GRAF . D'AMACHA | Stahlobjekte, Gemälde, Zeichnungen, Begleitung: Jan Heinke, Stahlcello.

2012, Atelier Eisengraf, Dresden [«Wir mussten es tun! »]
Bill d'Amacha: Zeichnungen und Gemälde . Der Eisengraf: Möbel, Skulpturen, Lichtobjekte

2009 - 2012 - W2 / Kunsthaus Heidenau, Wechselschau, - Die Wohnfabrik, Karsdorf, - RAe Wissmann, Dresden

2006 bis 2008, Terravadis, im WTC Dresden . Zeichnungen und Gemälde

2005, Dorint Hotel, Dresden [«terra magica»]

2003/2004, Restaurant «Vincent», Dresden [«Auf den zweiten Blick»]

2003, Kanzlei bskp, Riesa [«Manipulationen»]

2002, World Trade Center, Dresden [«Menschenskarten - Würzbilder»]

2001, Studentenclub Bärenzwinger, Dresden [«sneak preview»]

2000, Kanzlei Irmscher & Freyboth, Dresden . Zeichnungen und Gemälde

1999, Kanzlei Müller-Creven, Dresden [«Zweite Bestandsaufnahme»]

1998/99, Bar «shill out», Dresden . Zeichnungen, Collagen, Gemälde

1998. Fielmann, Freital [«Feuer, Wasser, Fleisch und Blut»]

1997, Studentenclub Bärenzwinger, Dresden [«Szenarien II»]  

1997, Städtische Galerie, Riesa (Beteiligung)

1996/97, Mühlfeld-Gruppe, Mellrichstadt [«déjà-vue»] . Gemeinsam mit AnnKatrin Teschke, Berlin

1996, SKB, Oschatz [«Szenarien»] . Gemeinsam mit Kathleen Görlitz